BLOGWollen wir unsere Gesellschaften „am Laufen halten“, müssen wir uns Maßnahmen überlegen, um dem stagnierenden Bevölkerungswachstum zu begegnen und die fehlenden Geburten zu kompensieren. Die radikale Akzeptanz von nicht zu ändernden Umständen ist manchmal der einzige Weg, um Balance zu erhalten. Diese Einsicht äußerte Timo Meynhardt im Gespräch mit Corinne Flick.


1. Technischer Fortschritt:  Durch Digitalisierung, Auto-matisierung und KI können bestimmte Arbeits-plätze ersetzt werden. Was früher als Gefahr gesehen wurde, ist heute eine Chance.

2. Fachkräftezuwanderung: Deutschland muss attraktiver für ausländische Fachkräfte werden. Es bedarf einer besseren Willkommenskultur und dem Abbau von Bürokratie, etwa bei der Anerkennung von Berufs-abschlüssen.

3. Längere Lebens-arbeitszeit: Diese ist notwendig. Es muss hierbei allerdings differenziert vor-gegangen werdenNicht alle Berufe erlauben längere Lebens-arbeitszeiten.  Daher braucht es lebenslanges Lernen, Arbeitswechsel und Veränderung der Perspektiven. Ältere Menschen können nicht nur im Arbeitsmarkt, sondern auch im Ehrenamt durch ihre Erfahrung unsere Gesellschaft bereichern. Negative Altersbilder müssen kritisch hinterfragt werden.

Katharina Spieß

„Wir wissen aus allen Produktivitätsforschungen, dass altersgemischte Teams die besten sind, genauso wie geschlechtergemischte Teams die besten sind.“

4. Erwerbstätigkeit von Frauen: Teilzeitarbeit ist ein erster Schritt, reicht aber nicht aus. Trotz guter Ausbildung und ohne betreuungsbedürftige Kinder verharren viele Frauen in der „Teilzeitfalle“. Steuerliche Rahmenbedingungen und Unternehmenskulturen müssen überdacht werden. Frauen mit Migrations-hintergrund stellen ein vielfach ungenutztes Potenzial für den Arbeitsmarkt dar.

5. Bildung: Niemand darf zurückgelassen werden. Bildung ermöglicht es, die vorhanden Potenziale voll auszuschöpfen. Sie ist die Grundvoraussetzung, um den demografischen Wandel zu gestalten. Bildung ist zentral, um die Integration zu fördern, längere Erwerbstätigkeit zu ermöglichen, Produktivität zu steigern und Wandel zu akzeptieren und zu gestalten.

Michael Otto

“Deutschland hat keine Rohstoffe. Wir haben nur das geistige Kapital, von dem wir leben, deshalb ist Bildung ganz wichtig, wo wir viel stärker investieren müssen. Es kann nicht sein, dass heute in Deutschland 20% der 15-Jährigen nicht richtig lesen und schreiben können. Wir dürfen keinen einzigen Jugendlichen verlieren. Wir brauchen die Arbeitskräfte, wir brauchen bei uns Ingenieure, kreative Unternehmer, wir brauchen Facharbeiterinnen und Facharbeiter und dazu brauchen wir ein gutes Bildungssystem.”

6. Wohlbefinden: Wohlstand misst sich nicht allein am Brutto-inlandsprodukt, sondern auch an der Zufriedenheit der Menschen. Sie ist ein zentraler Faktor in einer demokratischen Gesellschaft und eine Voraussetzung wie lebens-langes Lernen, Produktivität, die Entscheidung Kinder zu bekommen und den Willen und Fähigkeit, Wandel aktiv mitzugehen.


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